Am Tag 52 unserer MAF Time II erreichen wir Portugal!

Unser erster Strand in Portugal ist der Praia da Arda in der Nähe von Afife - hier finden wir einen großen Platz zum Übernachten und können schön am Strand spazieren gehen! Und weil es so schön ist bleiben wir sogar noch eine zweite Nacht hier stehen...

Wir verlassen den Strand und fahren nach Viano do Castelo - dort besichtigen wir die Wallfahrtskirche St. Luzia und erklimmen den Glockenturm von dem aus wir einen herrlichen Rundumblick über Spanien und Portugal (na ja - zumindest in Teilen) haben!

Nach der Kirche fahren wir noch ein kleines Stück weiter bis zum Praia do Rodanho... unser Navi lotst uns falsch und so kommt es, dass wir ganz alleine und idyllisch ruhig im Wäldchen hinter den Dünen stehen. Es ist total ruhig und gemütlich und wir brechen erst am Mittwoch Nachmittag auf nach Barcelos - hier findet nämlich jeden Donnerstag der größte Markt in Portugal statt. Es kann nahezu alles gekauft werden - angeblich sogar alles ausser Flugzeugen :-)

Als wir genug haben von dem Jubel und Trubel (und ehrlich gesagt auch ein wenig entsetzt waren als wir gesehen haben, dass sogar kleine Welpen und Katzen verkauft werden) flüchten wir an das Badeufer des kleinen Flüsschens das den Ort durchzieht und fahren gegen späten Nachmittag los zum nächsten Strand: Praia Agucadoura

DIE LEGENDE VOM HAHN VON BARCELOS

Diese portugiesische Legende erzählt von einem Bauern, der aus der Stadt Barcelos aufbrach um nach Santiago de Compostela zu pilgern. Am Stadtrand von Barcelos beschuldigte ihn ein reicher Landbesitzer des Silberdiebstahls. Er wurde vor Gericht gestellt, schuldig gesprochen und zum Tod durch den Strang verurteilt. Vor seiner Hinrichtung verlangte der Bauer ein letztes Mal mit dem Richter zu sprechen, der ihn verurteilt hatte. Der Richter war gerade dabei, gebratenen Hahn zu essen, als ihm der Verurteilte sagte, dass als Zeichen seiner Unschuld der Hahn vom Teller hüpfen und während seiner Hinrichtung krähen würde. Als dann der Verurteilte hingerichtet werden sollte, begann der Hahn tatsächlich zu krähen. Der Richter rannte zum Stadtplatz, um die Hinrichtung zu stoppen. Er sah, dass der Strang wie durch ein Wunder aufgegangen war. Einige Jahre später kam er nach Barcelos zurück und errichtete eine Gedenkstätte für den Heiligen Jakobus (San Tiago) und die Jungfrau Maria.

Hier hatten wir unseren letzten Stop bevor wir uns wagemutig in das Stadtleben von Porto aufmachen. Der offizielle Stellplatz von Porto liegt am Rio Douro und nur ca. 2 Kilometer von der berühmten Douro-Brücke Ponte Dom Luís I entfernt. Man kann prima zu Fuss über die Holzpromenade flanieren und genau das haben wir getan. Oben (zu Fuß und nicht mit dem Aufzug für 2,50 Euro!) an der Kathedrale von Porto angekommen genießen wir einen schönen Blick runter auf den Stadt, den Fluss und das touristische Treiben... und kommen langsam wieder zu Atem. Die Stadt ist recht gemütlich, auf dem Weg nach unten kommen wir noch an dem Bahnhof S. Bente vorbei. Ein Blick in das Innere zeigt tolle Fliesengemälde an den Wänden. Ganz unten am Flussufer können wir der Versuchung nicht widerstehen und kaufen den (für Touris) typisch portugiesischen Nachtisch und wieder zurück am MAFi genießen wir die Leckereien. Abends laufen wir nochmal zurück in das Zentrum um Fischessen zu gehen und am nächsten Morgen verlassen wir die Stadt - mit einem ersten aber sehr schönen Eindruck... Porto war viel netter als wir erwartet hatten!

Wir beginnen den nächsten Tag noch recht gemütlich und fahren nach Cortegaca - dort gibt es eine Kirche, die von außen vollständig mit Azulejos verkleidet ist. Die wollen wir zuerst besichtigen, bevor es uns zurück an die Costa de Prata zieht. Wir fahren zu einer Art Lagune, die im Volksmund "Pólipo aquático"=Seepolyp heißt. Zuerst fahren wir ganz in den Süden in das Dünengebiet von Sao Jacinto. Dort finden wir keinen so optimalen Stellplatz und fahren ein kleines Stück zurück nach Torreira mit einem weitläufigen Sandstrand. Wir sehen zwei von den Fischerbooten am Strand, gehen gemütlich spazieren, trinken in der Strandbar einen Caipi und lassen für heute den Herrgott einen guten Mann sein!

Am nächsten Morgen erwischen wir genau den richtigen Zeitpunkt für unseren Strandspaziergang. Die Fischer hatten mit den kleinen Fischerbooten die wir gesehen hatten das Netz rausgebracht und holen es just in dem Moment ein, in dem wir am Strand sind. Was für ein Spektakel!!! Zwei Bulldogs wickeln jeweils die langen Leinen um Metallgestänge und fahren im Schneckentempo aufeinander zu. Somit wird nach und nach das Netz eingeholt und die Fische landen im Netz - vorwiegend Sardinen. Dann wird das Netz ein Stückchen über den Strand gezogen (die Leute laufen hinterher und sammeln selbst die Sardinen auf, die dabei herausfallen - und was sie nicht nehmen, das futtern die Möwen! Aber eine Sardine habe ich retten können und wieder zurück ins Meer geworfen!!!) Schrecklich... da isst man bald nicht mals mehr Fisch wenn man sich das Schauspiel hier so ansieht... Jedenfalls sind die Fischer und ihre Frauen sehr gut aufeinander eingespielt und Eimer für Eimer wird das Netz in den Anhänger der Bulldog entleert, die Fische nach Art und Größe sortiert und dann weggebracht!

Über Viseu und Guarda nähern wir uns langsam aber sicher einem weiteren Höhepunkt unserer MAF Time II - und in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Unser nächstes bedeutendes Ziel ist der Torre. Es handelt sich dabei um den mit 1.993 Metern Höhe höchsten Berg in Portugal mittem im Estrela-Gebirge. Doch zuerst sind auf dem Weg die beiden Städtchen dran...

Wir fahren in´s Landesinnere - nach Viseu: es handelt sich um die alte Distrikthauptstadt von Beira Alta - und liegt mitten im Weinanbaugebiet des Dao-Weines. Sie hat total niedliche kleine und enge Gässchen und Strassen - allerdings mussten wir uns von unserem Stellplatz vor einem Weingut bis hoch zur Kathedrale und Kirche ziemlich quälen... aber der tägliche Kuchen muss ja auch irgendwie abgelaufen werden... Eigentlich ist alles gut - bis wir abends eine blöde Entdeckung machen. Das MAFi läuft aus - d. h. das Wasser tropft vom Doppelboden auf die Strasse. Bei genauerer Untersuchung stellen wir fest, dass die Heizung leckt... Was nun? Frank schafft es die Kalt- und Warmwasserleitung direkt ohne die Heizung zu verbinden - jetzt können wir zwar nur kalt duschen, aber immerhin haben wir wieder fließend Wasser... mal sehen wie das weitergeht... kalt zu duschen ist jetzt ja nicht unbedingt mein größter Traum...

Guarda: ja - was schreibt man nur zu dieser Stadt? Es handelt sich zweifelsfrei um die höchstgelegene Stadt Portugals - und damit hat es sich auch schon fast. Läuft man durch die kleinen Strassen und Gassen, dann wirkt das Umfeld schon fast depremierend. Eine Vielzahl der Häuser ist verlassen - nur ältere Menschen scheinen noch in der Stadt zu sein...

Wir beschließen auf jeden Fall zügig weiterzufahren hoch hinauf auf den Berg wollen wir!

Wir fahren in Etappen auf die Spitze. An der ehemaligen Talstation finden wir einen schönen Stellplatz, von dem aus wir unseren Spaziergang gestartet haben... da es langsam windiger wurde haben wir beschlossen die Nacht "auf halber Höhe" zu verbringen... leider war die Nacht dann aber bei weitem nicht so ruhig wie erhofft... zum einen gab es hier oben richtig heftigen Wind der uns ganz schön durchgeschaukelt hat und zum anderen verrückte Portugiesen, die mitten in der sogenannten Nacht der Sternschnuppen auch zwei Stündchen hier oben verbringen wollten und recht laut waren...

Egal... am anderen Morgen tritt das MAFi schnaufend die letzten Höhenmeter an - oben angekommen müssen wir uns sputen um den Rundumblick zu genießen, der Nebel zieht nämlich schon wieder auf! Wir schauen also ganz schnell... und sind dann noch gute Touristen. Ich glaub ich hab in 1.993 Metern Höhe das teuerste Brot meines Lebens gekauft. Ein Laib Brot und ein halber Zopf... für sagenhafte 7 Euro!!! Fast schon ein Schnäppchen :-)

Der Nebel wird immer dichter und so entscheiden wir uns vom Berg runterzufahren - und landen für die Nacht in Luso neben einer Sporthalle... Tatsächlich nicht schön, aber praktisch für die Nacht... und hier haben wir noch ausreichend Zeit, uns um unser kleines Heizproblem zu kümmern. Es klingt nämlich nicht schlimm bei Raumtemperatur zu duschen - da unser Frischwasser aber eisig kalt in unseren isolierten (!!!) Frischwassertank geleitet wird kommt es auch genauso eisig aus der Dusche raus... ich kann beschwören, dass ich noch nie so schnell und mit so wenig Wasser geduscht habe wie an diesem Morgen...

Wir haben die Firma Campilusa in Torre de Vilehla (bei Coimbra) ausfindig gemacht - sie führen das Produkt das wir suchen und so fahren wir zu dem Shop. Tatsächlich haben sie das Ersatzgerät - aber niemanden, der es uns einbauen kann. Der Terminkalender ist in der Hauptsaison gestopft voll und so empfehlen sie uns ihren Partner in Angeja (in der Nähe von Aveiro). Die können das angeblich auch einbauen und haben zufällig am Nachmittag noch einen Termin frei. Was bleibt uns also anderes übrig? Wir fahren wieder ein Stück zurück gen Norden und treffen rechtzeitig bei den netten Herren ein. Nach knapp 3 Stunden ist das Werk vollbracht, der Elektroboiler mit Franks Hilfe an Ort und Stelle (und funktionsfähig!) eingebaut und der Tag aber auch schon fast rum. Daher fahren wir nicht mehr weit und landen in Praia de Mira am Strand. Direkt hinter den Dünen gibt es einen großen Parkplatz an dem wir für die Nacht bleiben wollen.

Was haben wir für eine HÖLLEN-NACHT hinter uns... Am Strand hat ein DJ bis morgens um Punkt 4 Uhr aufgelegt.... und das, obwohl NIEMAND am Strand war?!?! Wir sind obwohl das Wetter nachts nicht so toll war noch gegen 23:30 Uhr an den Strand getapst weil wir dachten was für eine riesige Party dort stattfindet... Aber Pustekuchen, keiner da! Das soll mal einer verstehen - wir jedenfalls nicht! So kommt es dann auch, dass wir morgens noch ein wenig müde sind als wir mit dem Radl eine Erkundungs-Tour durch Mira starten. Klein aber fein lautet unser Urteil. Allerdings hätten wir keine Lust hier 7 Tage Urlaub zu verbringen. Eine Nacht später (die dann auch unglaublich ruhig war) brechen wir auf und wollen zu einem kleinen See im Inland. In Mira gibt es allerdings einen Intermarche, der an dem Tag alle unsere Wünsche erfüllen kann:

1. Supermarkt (der Kühlschrank möchte aufgefüllt werden)

2. MAFi hat Durst und es ist eine Tankstelle mit günstigem Diesel mit dabei

3. WOMO Ver-und Entsorgung

4. Waschmaschine und Trockner auf dem Parkplatz - richtig, mitten auf dem Parkplatz!

Und so verbringen wir die nächsten zwei Stunden auf dem Intermarche Areal und erledigen alles in einem Aufwasch bevor wir an den See fahren

Der Platz am Lago da Vela ist so idyllisch, dass wir ganze drei Nächte hier stehen bleiben. Ausser ab und an einem Angler sehen wir eigentlich niemanden und wir faulenzen, lesen und wandern einmal komplett um den See herum. Abends nehmen wir eine Tonne die rumsteht, machen Feuer und grillen leckeren Lachs, essen dazu Schafskäse mit Oliven, Mais und machen uns Stockbrot. Am morgen ist das Wetter wieder schön wie eh und jeh und wir sind fasziniert was die Natur zu bieten hat...

Trotzdem kommt auch hier irgendwann die Zeit des Abschieds und wir fahren nach Leiria. Na ja, der Ort hat uns nicht überzeugt. Erst müssen wir uns den Berg zum Castello hochquälen um oben festzustellen, dass sie keine Hunde auf der Festung erlauben. Und wer Amy nicht mag - den mögen wir nicht *zwinker* also gehen wir in der brütenden Mittagshitze den Berg wieder runter und investieren das Geld anstelle in Eintrittsgelder für die Festung in ein Käsesandwich, Getränke und Kaffee... ehrlich gesagt auch keine schlechte Alternative gewesen! Relativ zügig verlassen wir dann die kleine Stadt und fahren nach Batalha - zum Kloster. Obwohl wir 2009 ja schon einmal hier waren beeindruckt uns das wuchtige Kloster auf´s Neue

Am nächsten Morgen genießen wir nochmal einen herrlichen Blick auf Batalha bevor wir uns auf den Weg nach Fatima machen. Es ist brütend heiß als wir mittags bei der Pilgerstätte ankommen und wir sind überwältigt von der Größe des Platzes. Auf 150.000 qm findet man hier u. a. eine neoklassizistische Basilika, auf den Knien rutschende Pilger und die Erscheinungskapelle. Ausserdem einen Souvenir Shop, in dem man neben vielerlei heiligem Krims-Krams auch Kerzen kaufen kann. In jeder möglichen Länge und Dicke und auch Form. Etwas irritiert schauen wir auf rechte und linke Beine, rechte und linke Arme, Hände, Ohrmuscheln, Babys, Frauen und Männer und weiteren skurilen Kerzenformen. Am meisten beeindruckt mich ja die Darstellung menschlicher Innereien als Wachskerze... Als sehr gute Touristen kaufen wir eine Kerze - die möchte ich gerne für unsere Familien, Freunde, Verwandte und Bekannte anzünden. Bis wir an den Platz kommen, an dem die Menschen Schlange stehen, um die Kerze anzuzünden. Das dachte ich im ersten Moment noch. Bis ich dann gesehen habe, wie das tatsächlich funktioniert. Wenn man endlich an der Reihe ist, dann entzündet man kurz die Kerze (die meisten hier hatten nicht nur eine sondern einen ganzen Schwung von Kerzen in der Hand) und dann WIRFT man sie hinter eine Abtrennung, von der das Feuer munter hervorlodert. Nix mit anzünden, an alle Lieben zu denken und dann zu wissen, dass die Kerze gemütlich abbrennt. Jedenfalls war ich so entsetzt, dass ich es nicht über mich gebracht habe unsere Kerze da reinzuwerfen und wir beschlossen haben sie mitzunehmen und bei Gelegenheit in Gedanken an alle unsere Lieben anzuzünden und gemütlich abbrennen zu lassen... Nicht nur das mit den Kerzen sondern der ganze Platz macht einen ziemlich schwermütig - vor allem wenn man sieht, wie viele Menschen den Weg vom Rand des Platzes bis zur Erscheinungskapelle und einmal drum herum auf den Knien rutschen. Manche sind zwar mit Knieschonern wie zum Inlinern oder Laminat verlegen ausgestatte... aber dennoch vermittelt der Platz ein sehr beklemmendes Gefühl. Wir machen uns demnach auf den Weg nach Tomar - zum Ordensschloss der Christusritter, die die Burganlage im Jahr 1317 von den Templern übernahmen. Eine wunderschöne Anlage. Allerdings hätte es uns bei 24 Grad besser gefallen als bei den vorherrschenden 38 Grad und so machen wir uns relativ schnell wieder auf den Weg runter in die Stadt Tomar, die als portugals schönste Stadt gekürt wurde. Also na ja - wir finden die Stadt auch nett... aber als allerschönste Stadt von Portugal? Als es sich abekühlt hat machen wir uns auf vor dem Rathaus mitten im Stadtkern noch einen Drink zu nehmen... und schon gefällt uns die Stadt noch besser :-)

Die Hitzewelle hat uns auch noch am folgenden Tag gut im Griff und so kommt es, dass wir am Tag 71 unserer Tour noch ein bisschen durch Tomar, der angeblich schönsten Stadt Portugals bummeln - und dann ganz in der Nähe bei Constância am Flussufer aufschlagen.

Der nächste Tag erwacht und wir starten unsere Weiterfahrt in Richtung Westen. Was wir finden lässt uns staunen... Eine kleine Märchenburg liegt auf einer kleinen Insel im Rio Tejo. Wir staunen von dem großen Parkplatz am Ufer hinüber zu den steil aufragenden Mauern der Burg Almourol auf der kleinen Felseninsel. Man kann nur mit einem kleinen Boot zur Besichtigung übersetzen und durch die Räume der 11-türmigen Ruine einer Templerburg streifen, die seit mehr als 800 Jahren hier Wache hält.

Nach der Besichtigung geht es weiter nach Porto de Mós zum Castelo mit den grünen Türmchen. Dort sind wir nach einer Horror-Anfahrt recht enttäuscht und machen uns zügig daran das nächste - lohnenswertere - Ziel anzusteuern: Alcobaça

Alcobaça ist eine Zisterzienserabtei, die nach Ordensregeln für "einen weniger als 1000" Platz bieten muss und 1154 von König Alfonso I gegründet wurde. Endstation des Tages ist hoch über Nazaré im Stadtteil O Sitio mit Blick in die Badebucht... Allerdings kommen wir da gar nicht ganz so einfach hoch... es findet an dem Abend nämlich ein Stierkampf statt und die Durchfahrten werden von den monströsen Pferdetransportern zeitweise blockiert... aber irgendwann ist es dann geschafft und wir haben einen richtigen schönen Blick hinunter auf Nazaré.

Das Wetter ist nach wie vor südlich schön und wir nähern uns gemächlich Peniche und dort dem Badestrand Baleal.

In der Ecke rund um Peniche haben wir mehrere schöne Tage und Nächte verbracht und uns nochmal in der Natur gestärkt für unser nächstes Reise-Highlight. Es geht nach Lissabon - dort trudeln wir mittags am Tag 76 ein!

Das Glück ist uns hold und wir finden einen Parkplatz ganz in der Nähe des Torre de Belém und wir laufen das Ufer hinauf und hinunter und erkunden zu Fuß die Sehenswürdigkeiten des Vorortes von Lissabon. Abends setzen wir uns dann in den "Stadt-Zug" und fahren die paar Kilometer bis wir im Stadtzentrum Lissabons sind öffentlich. Kreuz und quer laufen wir durch das Zentrum und finden ein sehr leckeres Restaurant in dem wir vorzüglichen Fisch essen und es uns mit einer Flasche Weißwein gemütlich machen.

Nach einem Tag und einer Nacht in der umtriebigen Hauptstadt Portugals zieht es uns wieder weiter in ruhigere Gefielde. Wir fahren weiter in Richtung Süden, passieren Setúbal und erreichen einen wunderbaren Stausee: Barragem do Pego do Altar.

Ein wahres Badeparadies. Tiefblau liegt der See inmitten der gelben Stoppelfelderlandschaft und rundherum finden sich Korkeichen-Wälder. Wir suchen uns eine für uns geeignete Landzunge aus, genießen die menschenleere Natur und verbringen hier tolle Tage und relaxte Nächte in absoluter Naturidylle!

Tag 80 und wir fahren von unserem Stausee Richtung Evora. Wir waren im Jahr 2009 schonmal hier und haben bei unserer Stadt-Besichtigung auch unsere Pousada von damals wiedergefunden. Und auch in der "Knochenkapelle" waren wir erneut - und auch diesmal hatte ich eine Gänsehaut, ist schon ein wenig gruselig da drinnen! Und auch dieses Mal geht es uns wie in den Städten zuvor... es ist heiß, voll und laut und wir fahren recht zielstrebig weiter, bis wir an einem einsamen Platz für die Nacht landen... am nächsten Stausee!

Nach Evora suchen wir wieder die Abgeschiedenheit eines Stausees um eine ruhige Nacht - die in meinen Geburtstag hinein - zu verbringen. Dieses Mal heisst er Barragem do Alvito und liegt sehr ruhig mitten im Nirgendwo. Morgens stehen wir mit der Sonne auf und machen einen kleinen Spaziergang bevor wir uns weiter auf den Weg machen - zu Portugals größtem Stausee mit 85 Kilometern Länge. Dem Barragem d´Alqueva.... erst gehen wir dort auch wieder spazieren, dann gibt es Geburtstags-Haselnussring und dann eine Bootstour über den See... soooooo schön und sooooo gemütlich hier!

... wieder an Land fahren wir nach Beja und wollen dort zur Feier des Tages mal wieder Essen gehen - aber es findet sich beim besten Willen weit und breit kein Restaurant (evtl. weil Montag ist?) und so verschieben wir das Essen gehen und kochen lecker selbst in unserer MAFi Küche!

Am Tag 82 zieht es uns auf direktem Weg aus dem Landesinneren von Beja wieder zurück an die Costa Dourada und wir landen ein kleines Stückchen südlich von Sines in Porto Covo. Wir finden einen schönen Parkplatz direkt an der Steilküste und verbringen den Tag am Strand, gehen abends in dem Örtchen Kaffee trinken und schlafen glücklich und zufrieden mit dem Rauschen der Meeresbrandung im Hintergrund ein. Am nächsten Morgen gehen wir am Strand spazieren, fahren dann weiter bis zum Leuchtturm "Cabo Sardão" - dort wundern wir uns, wie ein Projekt dort ganze 8 (!) Millionen Euro an europäischen Fördergeldern erhalten kann und landen am heutigen Ziel... dem nächsten Strand...

... der Strand heisst Praia Bordeira und gehört zu dem Ort Carrapateira an der Westatlantikküste gelegen. Direkt drum herum verläuft ein Naturschutzgebiet und wir verlieben uns in den wahnsinnig tollen Strand. Vom Park- bzw. Stellplatz aus durchquert man zuerst eine knietiefe Süßwasser-Lagune bevor man an den langgezogenen Strand kommt. Dort kann man ungehindert am menschenleeren Strand zwei Stunden in eine Richtung gehen bevor man von einer steil aufragenden Klippe zur Rückkehr gezwungen wird. Ein Stückchen Paradies in unseren Augen und wir verbringen hier tolle Tage... Erst am 86 MAF-Time-Tag können wir uns losreissen... und das auch nur, weil Frank´s Flug in Richtung Heimat näher rückt...

Blick auf den Stellplatz und den Strand von Bordeira
Blick auf den Stellplatz und den Strand von Bordeira

... wir verlassen das Fleckchen Paradies und machen uns mit einer Schleife über die süd-westlichste Spitze des europäischen Festlandes - mit seinem berühmten Leuchtturm, dem Cabo de São Vicente - auf den Weg zu einem Stellplatz in Pêra, der uns als wir noch in Frankreich waren, empfohlen wurde... Und wir können diese Empfehlung jetzt mit gutem Gefühl an die Allgemeinheit weitergeben! Der Platz wird von einem belgisch-holländischen Pärchen (Mikki und Arno) geführt - und zwar auf sehr persönliche und familiäre Art und Weise. Ein etwas anderer Stellplatz für Wohnmobile. Der Platz wurde erst zu Beginn des Jahres 2015 eröffnet und ist an manchen Stellen noch im Aufbau. Aber für verhältnismäßig kleines Geld kann man hier den Luxus von warmen Duschen, Strom, Wasser Ver- und Entsorgung, Bar, Pizza-Abenden etc. genießen... Für alle die es interessiert kommt hier der Link:

Mikki´s Place to Stay

Hier folgt jetzt eine kurze Erklärung warum ausgerechnet wir, die wir normalerweise und bisher so gut wie nur frei gestanden haben, uns für einen vollen Monat bei Mikki auf einem Stellplatz einquartiert haben:

Frank wird mich und Amy für 17 Tage alleine in Portugal lassen, da er zurück nach Deutschland fliegt. Freunde, Familie und die liebe Arbeit warten auf ihn... und damit unser Vierbeiner und ich im fernen Portugal nicht verloren gehen parken wir auf einem offiziellen Stellplatz unser MAFi ein. So einfach kann die Begründung sein...


Allerdings wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass mein ganz persönlicher Bodyguard in der Zwischenzeit hier im Süden auf mich "aufpassen" wird. Meine Mama hat mir hier 10 wunderschöne Tage lang Gesellschaft geleistet und wir haben einen tollen Mutter-Tochter-Urlaub verbracht! Total cool und wie ich finde nicht selbstverständlich ist meine Mama, die in ihrem Leben noch niemals Camping-Urlaub gemacht hat!, mit in unser MAFi eingezogen. Tagsüber sind wir mit unserem kleinen Mietwagen und Amy an der Algarve rauf und runter durch die Gegend geflitzt und haben dabei viel gesehen! Hier sind ein paar Eindrücke von unserer gemeinsamen Zeit hier in Portugal:

PS: Mama, du bist und bleibst für mich die BESTE!

In den wenigen Tagen, in denen weder Mama noch Frank hier waren haben ich die Zeit genutzt und war ganz fleissig am Werkeln...

Und dann ist es am Tag 108 endlich soweit - Amy und ich können Frank in Faro wieder am Flughafen in Empfang nehmen und zu dritt setzen wir unsere MAF Tour fort. Dazwischen stärken wir uns mit Käse- und Marmorkuchen sowie Feigenchutney, das aus den selbst gesammelten Feigen aus der Nachbarschaft hergestellt wurde. Wir bleiben noch ein paar Tage bei Mikki´s auf dem Stellplatz... bekommen Besuch von den "crazy Franzosen" Leeloo und Chris, die wir vor Wochen in Spanien auf der Isla de Arousa getroffen haben und verbringen einen lustigen Tag zusammen

Noch ein paar Eindrücke von Mikki´s Place to Stay ...

... Impressionen aus unserer Umgebung, die langsam herbstlicher wird...

Wir machen am Tag 112 der MAF Time einen ausgedehnten Spaziergang zum Strand von Armação de Pêra... Wir kommen an einem Naturschutzgebiet vorbei und am Strand finden wir zufällig das Restaurant wieder, in dem wir 2009 mit unseren Familien Abendessen waren.

Und wenige Tage später ist es dann soweit! Wir müssen uns von unseren Nachbarn Solvana und Shogun, mit denen wir zusammen mit ihren Hunden Nico und Luke und unserer Amy viele gemeinsame nette Kaffee-Kränzchen, Pizza-Abende, Wein-Verkostungen und Plauderstunden verbracht haben verabschieden... Wie schön dass wir so viel Glück hatten und sie unsere Nachbarn gewesen sind! Wir drücken den beiden ganz fest die Daumen, dass ihr geplantes Projekt zügig vorwärts geht und werden es weiterhin ganz gespannt verfolgen.

So schade es auf der einen Seite auch ist den gewohnten Alltag und die netten Menschen um sich herum wieder zu verlassen - es ist andererseits wahnsinnig schön wieder die Freiheit zu genießen!!! Und das tun wir ab Tag 116.... Von Pêra aus starten wir als erstes nach Alcantharila - unser Kühlschrank und unsere Vorräte müssen dringendst aufgefüllt werden! Und dann fahren wir gar nicht so viele Kilometer und landen in Ferragudo - genau gegenüber von Portimão - einem Fischerdörfchen. Sehr niedlich und wir stehen direkt am Wasser. Wenn wir die MAFi-Türe öffnen, dann sind es keine 10 Meter bis zum Meer!!! Man kann hier kilometerlang am Strand entlang laufen und vor allem Amy bekommt sich gar nicht wieder ein so schön ist das hier. Wir toben, laufen und genießen dieses schöne Fleckchen Erde, gehen Kaffeetrinken am Strand, Eisessen im Örtchen und genießen die Ruhe und Einsamkeit. 

Wobei... ganz so war es dann doch auch nicht - es war ein freier Stellplatz mit Unterhaltungswert / Action. Wir haben nämlich gleich am ersten Tag zweimal mithelfen dürfen im Sand stecken gebliebene Fahrzeuge wieder rauszuschieben... einmal mit und einmal ohne Erfolg. Wie kann man(n) denn aber auch versuchen mit einem normalen Pkw bzw. Lieferwagen durch weichen Sand fahren zu wollen? Egal... wir wollen froh sein dass uns das mit dem MAFi bisher noch nicht passiert ist - und dass das hoffentlich auch so bleibt!!!

Nach ein paar erholsamen Tagen und Nächten am idyllischen Strand von Ferragudo zieht es uns zurück an den Praia Bordeira an der Westküste. Dort standen wir in der Hauptsaison schon mal ein paar Nächte und fanden den Strand, die Gegend an sich, den Ausblick auf das Monchique-Gebirge und und und einfach so genial, dass wir zurück dorthin wollen... gesagt und getan :-)

Gutgelaunt erreichen wir den Strand des kleinen Dorfes Carrapateira und lassen uns häuslich nieder! Stundenlange Strandspaziergänge, Meeresrauschen und Besuch von Solvana und Shogun mit Nico und Luke machen die Zeit hier wieder unvergessen.

Eine Fahrradtour an den Nachbarstrand Praia do Amado rundet unseren Aufenthalt hier ab und wir bewegen und langsam über Aljezur in das Monchique Gebirge hinein. Das MAFi muss bei den ungewohnten Steigungen ganz schön schnaufen bis wir in dem kleinen Städtchen Monchique ankommen. Wir finden einen Parkplatz neben dem Helikopter-Landeplatz und erkunden die Umgebung. Wir steigen zu dem verfallenen Convento hinauf und werden von einem freundlichen Bauern herumgeführt. Allzu viel gibt es nicht zu sehen - die Bäume haben inzwischen von dem Convent das meiste übernommen und wachsen in allen ehemaligen Zimmern ungehindert in den Himmel hinauf. Wieder zurück trinken wir gemütlich Kaffee am Marktplatz und erklimmen dann die letzte Steigung für heute: hoch nach Fóia.

Hoch oben im Monchique-Gebirge ist das Wetter gleich ein paar Grad kühler als an der Küste und wir haben auch ein paar Regentropfen hier oben abbekommen. Nichts desto trotz sind wir wandern gegangen und haben dabei etwa 4 Kilo an leckersten Maronen gesammelt. Die erste Portion gab es auch schon zum "Fernsehabend" - sooooo lecker!!! Das schmeckt fast ein wenig nach Herbst und Freimarkt in Bremen! Ausserdem haben wir da ganz oben stehend ein nettes Franzosen-Pärchen kennengelernt. 

Marie-Agathe & Camille sind leicht Technik-verrückt und haben ihre eigene kleine Drohne dabei und so kommen wir zu unseren ersten Film- und Fotoaufnahmen des MAFi von oben!

Runter von dem Berg machen wir uns auf den Weg und besichtigen Silves bevor wir an den Barragem do Arade zum Übernachten fahren. Dort machen wir auch am Tag danach eine tolle Wanderung bei strahlendem Sonnenschein. Dass es inzwischen Herbst sein soll hat hier im Süden wohl noch keiner mitbekommen. Wir haben immer noch Temperaturen um die 25 Grad und genießen den langen Sommer hier!

Heute sind wir vom Stausee weggefahren. Unser ursprünglicher Plan war, dass wir bei den Eltern einer lieben Bekannten (Ana) ein wenig auf deren Farm mithelfen. Allerdings gab es in der Familie einen Trauerfall und so wollen wir nicht stören und sind stattdessen nochmal nach Silves gefahren und stehen hier auf dem offiziellen WoMo-Stellplatz um uns mit Wasser zu versorgen, die Homepage dank Wlan zu pflegen und zu überlegen, wohin unsere Reise jetzt gehen wird bzw. ob wir uns doch noch als Erntehelfer betätigen können / sollen... Kommt Zeit kommt Rat - wir werden hier berichten!

Ja - es hat geklappt :-) Wir sind seit ein paar Tagen "Farmer" und wollen hier ein wenig mit unserem Botanik-Wissen glänzen!

Nachdem wir angekommen sind wurden wir erst einmal von Ana und ihren reizenden Eltern über die ca. 2 ha große Frucht- und Gemüsefarm geführt. An jedem dritten Baum sind wir stehen geblieben und haben genascht - auch Früchte, die wir in unserem Leben noch nie gesehen haben geschweige denn den Namen kennen würden! Aber ich zähle hier jetzt erstmal auf, was wir alles gesehen / gegessen haben:

Obst:

Bananen, Tamarillo, Kiwano, Zitronen, Orangen, Mandarinen, Pampelmuse, Sharon / Kaki, Quitten, Granatapfel, Kiwi, Cherimoya (Annonen)...

Gemüse:

Avocado, Paprika, Auberginen, Kürbis, Spitzkohl, spezieller Portugal-Kohl,Chu-chu (Luftkartoffeln), Bohnen

und ausserdem gibt es hier noch Salat ohne Ende und lustige Piri-Piri Sträucher sowie Luffa Schwämme- richtig, die zum Waschen! Und wir werden unglaublich verwöhnt. Von selbstgemachter Marmelade und Mittagessen über spezielle portugiesische Süßspeise hin zu Wagenladungen voll von wahnsinnig leckerem und frischestem Obst & Gemüse. Wir kommen mit dem Essen gar nicht mehr nach. Ausserdem haben wir auch schon aus den Quitten eine Quitten-Kürbis-Marmelade gekocht und just in dem Moment wird die Sharon-Marmelade in die Gläser eingefüllt. Lecker - mit leicht Piri Piri mit drin... bin gespannt wie das schmecken wird!

Heute hat das Wetter nicht gewollt dass wir helfen... es regnet zwischendurch so richtig heftig und daher pflegen wir die Homepage nach, arbeiten am Fotobuch und relaxen ein wenig... Die alten Knochen merken es dann ja doch, wenn man von jetzt auf gleich so richtig körperlich arbeitet ;-) aber es macht uns ganz viel Spass und wir freuen uns, wenn wir den beiden hier auf der Farm ein wenig helfen können!!! Wir haben vor noch bis zum Wochenende hier zu bleiben - immer samstags ist ein Markttag in Silves und somit hoffen wir, dass das Wetter gut genug ist um ab Donnerstag Mittag für den Markt "zu ernten". Auf jeden Fall werden wir weiter berichten und das botanische Wissen der Leser (und von uns) aufwerten...

Der "Stress" auf der Farm hat dazu geführt, dass ich erst jetzt wieder dazu komme an unserer Homepage zu arbeiten. Es war tatsächlich so, dass wir richtig gutes Wetter hatten und für den Markt in Silves ab Donnerstag und dann den ganzen Freitag ernten konnten. Und ich war soooo tapfer und habe José angeboten, dass ich mit auf den Markt gehe - zum Verkaufen... Ja ja - mein neuer Job ist Marktschreierin in Portugal. Was ich nicht einkalkuliert hatte bei meinem Angebot war, dass so ein Markt echt verdammt früh losgeht... José hat sich wohl aber gefreut und gesagt, dass er mich gerne mitnimmt. Er wolle mich dann wohl zwischen 3:30 und 3:45 (!!!) Uhr am Samstag abholen - gefühlt mitten in der Nacht. Pünktlich war er da und dann sind wir die paar Kilometer nach Silves gefahren. Wir waren gegen 4 Uhr da und die aller ersten, die ihren Stand aufgebaut haben! Die einzigen Leutchen die wir gesehen haben waren Nachtschwärmer, die immer noch on Tour waren. Nachdem wir alles ausgeladen, aufgebaut und regendicht abgedeckt hatten haben wir uns nochmal bis 6 Uhr im Lieferwagen ausgeruht und vor uns hingedöst. Bevor es dann aber wirklich losging gab es frischen Kaffee und Brötchen für uns beide. José hatte extra in der Früh Milchkaffee gekocht und zwei Tassen in Geschirrtücher verpackt, für mich mit Löffel und einem Päckchen Zucker und von Lila war selbstgebackenes Brot mit leckerer Marmelade und Käse für uns hergerichtet worden. So gestärkt ging es dann um halb sieben auf den Marktplatz für die letzten Vorbereitungen und ab 7 Uhr war offizieller Marktbeginn...

Es war eine sehr interessante Erfahrung und ich bewundere José der jeden Samstag diesen Knochenjob auf dem Markt bewältigt. Und das in seinem hohen Alter... allerdings muss man auch dazusagen, dass er ein richtiger Charmeur ist. Ihm macht das schon auch viel Freude und er wickelt die Frauen mit einem freundlichen Lächeln und seinen Deutschkenntnissen um den Finger. Generell waren es eh total viele Deutsche die an unseren Stand kamen und die sozusagen seine Stammkunden sind. Da mir Lila in den letzten Tagen ganz viel verraten hat was man mit den einzelnen Früchten und Gemüsesorten so zubereiten kann habe ich mein Wissen gerne mit den Kunden geteilt und den einen oder anderen dazu ermutigt einen Chu-Chu Auflauf zu kochen oder Anonas zu probieren :-) Am späten Vormittag kamen Frank und Amy mit dem MAFi nach Silves nach und haben sich das lustige Treiben mit angesehen. Eine kleine Anekdote noch dazu, wie klein die Welt doch ist: als wir da so am Marktstand waren kam eine deutsche Familie vorbei - man hat sich unterhalten, die interessanten Gemüsesorten besprochen und auf einmal sagte Frank: wir kennen uns doch... und als ich mir die Mutter und den Sohn genauer angesehen habe musste ich ihm rechtgeben. Die beiden hatten wir im April als wir in England von der Fähre gegangen sind an unserem ersten Stop bei St. Margaret on the Cliff getroffen und uns kurz mit ihnen unterhalten... so klein ist also die Welt. Es gab ein lustiges Hurra als sie uns dann auch wieder zuordnen konnten (MAFi sei Dank!) und die Mutter war dann doch etwas irritiert und wollte wissen wie es dazu gekomme sei, dass ich jetzt als Marktfrau arbeite... das war schnell erklärt und langsam hat sich dann das Ende des Marktes angekündigt. Wir haben José noch geholfen alle Reste (soviel war aber gar nicht mehr übrig geblieben) in den Lieferwagen zu packen und dann haben wir uns auch von ihm verabschiedet. Das lief genauso herzlich - aber nicht ganz so tränenreich wie am Vortag mit Lila - ab. Wir wünschen den beiden nur das Beste und sagen DANKE für die tolle Zeit auf eurer Farm!

Nach Silves fahren wir für eine Nacht zu Mikki´s nach Pera - wir haben schon mehrfach von dem Platz hier berichtet und wir waren mit Solvana und Shogun zum Pizza Abend verabredet... Wie immer lecker!

Und am Sonntag war dann großer Aufbruch. Die beiden sind mit ihren Hunden Nico und Luke in Richtung Manta Rota aufgebrochen - ganz in der Nähe liegt ihr zukünftiges Grundstück und wir haben uns erstmal nur ein paar Kilometer bewegt - nach Ferreiras zum Intermarche und haben dort den Nachmittag mit Wäsche waschen verbracht. Es gibt zwar Schlimmeres aber so ein ganzer Nachmittag auf einem Supermarktparkplatz mit Waschmaschine und Trockner ist jetzt nicht so das Highlight aber muss halt doch mal sein. Als wir endlich fertig waren wollten wir noch bis nach Vale do Lobo zum Strandparkplatz fahren. Als wir angekommen sind war es schon fast dunkel. Auch hier sorgt die gestrige Zeitumstellung dafür, dass es jetzt früher dunkel wird. Dort angekommen finden wir drei bis vier Restaurants und einen tollen, leicht abgelegenen Platz für uns mit direktem Strandzugang. Hier wollen wir zumindest diese Nacht bleiben...

Und so kann es gehen - aus einer geplanten Nacht wird eine volle Woche. Wir genießen den zurückkehrenden Sommer und machen jeden Tag ausgedehnte Spaziergänge mal in Richtung Osten und mal in Richtung Westen. Herrlich - und wir sind jede Nacht ganz alleine an unserem "Luxus-Stellplatz"!

Bevor wir in dem Luxus-Gebiet noch sesshaft werden, da machen wir uns am Tag 142 der MAF-Tour auf die Socken - weiter geht es in Richtung Osten. Wir haben uns für heute Estói vorgenommen. Ich möchte sehr gerne das Schloss des Grafen sehen, welches zu einer Pousada umgebaut worden ist. Als wir endlich einen Eingang finden wird uns der Zutritt in den Garten nicht gestattet. Der Weg würde nämlich durch das Schloss führen - und Hunde sind da nicht erlaubt. Wie schon mehrfach auf unserer Reise festgestellt: wer unseren Hund nicht mag - den mögen wir auch nicht ;-) und so pfeifen wir auf die Gartenbesichtigung und gehen Kaffee-Trinken im Cafe vor der Kirche. Anschließend zum geparkten MAFi und ab in Richtung Tavira. Kurz noch Lebensmittel eingekauft und dann wieder zurück an die Küste bzw. an die Lagune. Wir stehen kurz vor dem Küstenörtchen Santa Luzia in einer optimalen Parkbucht. Mal wieder frei und alleine. Allerdings nicht ganz so traumhaft wie die letzten Tage... aber das ist auch echt schwer zu toppen! Dennoch haben wir wieder einen schönen Ausblick, auch wenn heute ein richtig herbstlicher Tag hier an der Algarve war. Ich denke sogar ernsthaft darüber nach auch langsam auf lange Hosen umzusteigen *grins*...

An alle heimlichen Leser: macht euch ruhig mal im Gästebuch bemerkbar - dann wissen wir auch wer uns online so auf unserer Reise begleitet! Das finden wir toll :-)

Na ja - das mit den langen Hosen wird hier wohl in nächster Zeit doch noch nichts... es war zwar für ein paar Tage sehr durchwachsenes Wetter (ja ja - während in Deutschland die Sonne schien und es ein traumhafter Herbst war... wir haben davon gehört :-) ) Der Sommer hat sich dann aber doch entschieden an die Südküste von Portugal zu uns zurückzukehren und wir geniessen derzeit wieder deutsche Sommertemperaturen mit ca. 25° Grad im Schatten und vieeeeel Sonne! Schon schön so und das lässt sich hier ganz herrlich aushalten... Aber nicht zuviel schwärmen sondern dahin zurück was in der Zwischenzeit so passiert ist...

Von Santa Luzia sind wir nach Tavira gefahren. Es war einer dieser Hammer-Regentage an der Algarve und es hat uns fast weggespült. Wir mussten Lebensmittel einkaufen und in Tavira gibt es ein Shopping-Center mit angeschlossenem Supermarkt und da waren wir kurz drin. Wenn man aber weiss, dass eh im MAFi nix zusätzliches Platz hat und man für jedes neue Teil Klamotten oder Schuhe ein altes aus Platzgründen entsorgen müsste macht auch Shoppen keinen Spass (sehr zur Freude von meiner besseren Hälfte) und so sind wir tatsächlich nur mit Lebensmitteln bewaffnet zurück zum MAFi gekommen. Von da aus sind wir weiter nach Manta Rota und treffen hier auch auf "alte Bekannte". Hubertus und Katrin sind mit ihren beiden Hunden gerade auf der Durchreise. Sie warteten hier auf ihren Notar-Termin um ihr Grundstück in der Nähe zu erwerben...

Das Wetter ist so la la und wir machen am ersten Tag nur einen kleine Spaziergang um die Strandgegend zu erkunden. Am nächsten Tag dagegen sind wir mutig und sagen uns wir laufen so lange am Strand entlang bis uns das Wetter zum Umkehren zwingt. Generell eine gute Idee in unseren Augen - allerdings hatte der Wettergott kein Mitleid mit uns und hat KEINEN Tropen Regen vom Himmel geschickt. So kam es, dass wir insgesamt 18 Kilometer am Strand hin- und hergelaufen sind zwischen Manta Rota und Monte Gordo. Pffffff.... am nächsten Tag hab ich gestreikt und keinen Fuss unnötigerweise vor den anderen gesetzt. Aber der Ausflug war echt toll und das Wetter hat tolle Formationen in den Himmel gezaubert!


Nach drei Nächten auf dem doch recht kuscheligen Camperplatz in Manta Rota brechen wir bei gutem Wetter wieder auf und fahren nach Vila Real de Santo António. Das ist der letzte Ort in Portugal, direkt am Grenzfluss, dem Rio Guadiana, gelegen. Von dort kann man zwar nicht nach Spanien rüberfahren - aber rüberschauen geht auf alle Fälle! Wir schlendern durch den durchaus touristisch erschlossenen Ort (d. h. an jeder Ecke gibt es ein Cafe / Pizzaria / Snack-Bar bzw. Nippes-Läden) und machen uns dann aus dem Staub. Uns zieht es weiter... Der nächste Halt ist in Castro Marim geplant - und hier verbringen wir auch die Nacht. Allerdings nicht da, wo normalerweise Camper erlaubt sind sondern gegenüber auf dem großen Stadtparkplatz. Der Grund ist schlicht und einfach... die Plätze waren alle schon belegt. Damit hatten wir ehrlich gesagt nicht unbedingt gerechnet, denn der Ort Castro Marim ist nett - aber es gibt hier keine "Knüller" oder typische Touristenmagnete. Jedenfalls wollten wir ja eh nur eine Nacht bleiben und machen uns am nächsten Tag auf den Weg um Katrin und Hubertus (alias Solvana und Shogun) in ihrem neuen Zuhause zu besuchen...

Die beiden sind ganz überrascht, dass wir so kurz nach ihnen schon auf dem neuen Grundstück aufschlagen - aber die Neugierde *zwinker* treibt uns... bzw. der Wille ihnen falls wir etwas helfen können zur Hand zu gehen. Doch wir sind schon fast zu spät... die waren ja sooooo fleissig... in nur zwei Tagen haben sie es fertig gebracht mit Hilfe von einem Bagger und ausreichend Split sowohl für ihr eigenes Wohnmobil als auch für eventuelle Besucher zwei Plätze mit stabilem und ebenem Untergrund fertig zu machen. Denn es muss ja während dem "we clean the land" auch irgendwo Material lagern, nicht wahr?!? Das Fleckchen Erde das die beiden gefunden haben ist wirklich beneidenswert - auch wenn wir ihnen ihr gemeinsames Glück gerne gönnen. In der einen Richtung hat man einen schönen Meerblick und wendet man sich in die andere Richtung, dann erfreuen sanfte Hügel und abwechslungsreiche Grüntöne das Auge! Wir wünschen den beiden fast Portugiesen, dass alle ihre Träume für dieses Stückchen Paradies für sie in Erfüllung gehen! Wir sagen danke dafür, dass wir ein paar Tage mit euch hier "stehen" können und hoffen sehr, dass unsere gebauten Steinwälle noch lange halten werden!

Unser MAFi zeigt 85700 Kilometer an als wir die vier (vorläufig) verlassen und uns auf den Weg Richtung Lissabon machen. Wir haben entschieden einen Teil der Strecke im Landesinneren hochzufahren und kommen bei unserem ersten Übernachtungsplatz an: in Alcoutim. Dort machen wir uns einen schönen Tag am Flüsschen mit Kaffee-Trinken, spazieren gehen und neugierigen Besichtigungen.

Weiter geht es nach Mertola. Wir stehen dort direkt am Fuße der Stadtmauern mit Blick auf den Fluss. Wir erkunden den Ort und als es schon fast dunkel ist kommen wir zurück zum MAFi um festzustellen, dass es tropft. Dieses Mal steht der Doppelboden voll mit Wasser und die Ursache ist bald gefunden. Unsere Druckwasserpumpe leckt und wir müssen sie tauschen. In weiser Voraussicht (und weil sie auch schon länger so komische Geräusche von sich gegeben hat) haben wir bereits Ersatz an Bord. Was uns aber fehlt ist ein sechseckiger Schraubenzieher - oder wie auch immer man das Ding korrekt nennt. Also ziehe ich los in das Fachgeschäft das wir auf unserer Stadttour gesehen hatten. Aber: die führen so was nicht... oh Gott oh Gott was jetzt? Aber die Jungs in dem Laden sind recht hilfsbereit und schicken mich in den China-Laden. Jawohl, richtig gelesen... in einen CHINA SHOP. Und tatsächlich erstehe ich für 3,90 Euro einen billig Satz an verschiedensten Schraubenschlüsseln, wo auch der passende sechseckige dabei ist. Flugs zurück zu Frank und dann  muss er sich ziemlich plagen um über Kopf hängend die alte Wasserpumpe zu lösen und die neue zu montieren... aber nach gefühlt ein paar Stunden ist es auch schon geschafft... so wird es definitiv nicht langweilig :-)

Unser nächster Stop findet in dem Ort Mina de São Domingos statt. Wir kommen an einen ziemlich vollen Stellplatz und platzieren uns kurz vor den anderen Mobilen - wir sind zu hoch um unter die Bäume zu passen... Kaum angekommen wollen wir uns noch ein wenig die Beine vertreten und machen einen "kleinen" Spaziergang durch die ehemalige Mine.

Geschichte:

Die Geschichte der Mina de São Domingos reicht bis zu den Phöniziern zurück, die neben Kupfer aus dem Erz Gold und Silber gewannen. Die zweite Bergbauperiode geht auf das Römische Reich in der Zeit zwischen 12 und 397 n. Chr. zurück. In dieser Zeit wurde das Bergwerk bis in eine Tiefe von 40 Metern ausgebaut. Die Gesamtfördermenge dieser Periode wird auf rund 750.000 Tonnen Kupfererz geschätzt.

Im Jahre 1858 begann die industrielle Ausbeutung der Lagerstätte durch die Firma Manson and Barry, die die Sabina Mining Company gründete, die das Bergwerk bis zur Schließung im Jahre 1966 betrieb. Damit endete die Kupfergewinnung in diesem Gebiet. Es handelte sich hierbei um Tagebau mit bis zu 120 m Tiefe und Tiefbau, der eine Teufe von bis zu 400 m erreichte. Mit der Schließung des Bergwerks setzte der Niedergang des ehemals wohlhabende Bergbauorts São Domingos ein, große Teile der Bevölkerung wurden arbeitslos und verloren durch die Schließung ihre Existenz, so wie auch in anderen oben genannten südportugiesischen Bergbauorten, deren Bergwerke in dieser Zeit geschlossen wurden.

Wir laufen ca. 6 Kilometer one way bis zum nächsten Ort und sind erstaunt über die Farbschattierungen die wir auf unserem Weg sehen. Dort angekommen stärken wir uns kurz und dann geht es wieder zurück zum MAFi


Mit einem kurzen Zwischenhalt in Serpa und einer Burgmauer - Klettertour erreichen wir einen ruhigen Stellplatz am Stausee "Barragem do Roxo". Dort ist nixtun angesagt!

Am Tag 155 unserer Tour kommen wir über Grandola wieder an der Westküste an. St. André ist unser Ziel - dort bleiben wir aber nur eine Nacht. Der Strand ist zwar der Hammer aber in der Nähe unseres Stellplatzes ist eine Baustelle und das müssen wir doch nicht haben! Allerdings ist das kein Problem - der Strand geht 30 Kilometer in den Norden und 50 Kilometer in den Süden... da wird sich doch irgendwo noch ein Plätzchen für uns finden. Und tatsächlich finden wir in Luftlinie 1,7 Kilometern einen perfekten Stellplatz direkt am Strand und bleiben da länger als geplant weil es so schön ist. In Melides haben wir auch sehr nette Nachbarn - an dieser Stelle seien Uwe, Heide, Stefan und Isa ganz herzlich gegrüßt. Wir haben die Gespräche mit euch, den Kaffee / Teeklatsch und den Besuch der deutsch-portugiesischen Currywurstbude sehr genossen!

Nun ist es leider doch soweit... das Tinchen fliegt nach der letzten Nacht vor dem Sportclub Altejo von Lissabon für zwei Wochen in den kalten deutschen Norden... Ich und Amy reisen ein Stück weiter oberhalb von Lisboa und schauen uns dort ein paar Strände und Dörfer an... Die ersten zwei Nächte sind wir in der Nähe von Mafra (Fonte Boa)...  

Es geht weiter Richtung Norden an der Küste entlang... Kurzer Zwischenstopp beim Intermarche... Wäsche waschen :-) wir landen danach in der Nähe von Peniche (da waren wir auf unsere "Abwärtstour" vor x-Wochen schon ein mal)... Absolute Surferecke, selbst jetzt noch im "Winter"...

Nach zwei Nächten geht es mit kurzer Besichtigung in Peniche zum nächstgelegenen Strand (nur nicht soviel fahren :-) 

Heute ist Tag 167 (Tag 6 ohne meine süße Pumba)... Fahren wieder ein kleines Stück in den Norden und landen am Praia do Bom Sucess... Nette Lagune und Aussicht... Machen am zweiten Tag eine schöne Wanderung entlang der Lagune ca. 14km... Beobachten dabei die "Muschelschupser" bei ihrer Ernte...

Heute am Tag 169 steht Obidos auf dem Plan... Tolle historische Altstadt mit umlaufendem Burgwall auf dem man komplett umlaufen kann um die schöne Aussicht zu genießen... Sowohl das hügelige Umfeld und auch der Altstadtkern bekommen so eine ganz andere Sichtweise...

Aus eigentlich zwei angedachten Nächte am Praia da Areia Branca, wird es nur eine, da das LPG-Gas alle und der Kühlschrank & Generator somit streiken... Blödblöd...

Nach gut 1.5 Std Suche nach einer LPG Tankstelle (erst im Internet und dann on the Road) werde ich fündig... Bei nur knapp 40.000 LPG Fahrzeugen in Portugal ist das Netz nicht so optimal ausgebaut (auf jedem Fall auf'm Dorf)... 


Mein nächster Stellplatz für ganze drei Nächte ist am sehr einsamen Strand von Porto de Barcas...

Und dann ist es endlich soweit! Mit leichter Verspätung bin ich in Lissabon gelandet. Ich habe außer vielen schönen Erlebnissen in Deutschland mit Familie und Freunden, einer Erkältung (von wem ich die wohl habe?) auch jede Menge weihnachtliches im Gepäck! Linzer Törtchen von Mama, selbstgebackene Plätzchen von Freunden, Spekulatius und und und... Weihnachten kann also auch hier in Portugal jetzt kommen! Aber die größte Überraschung erwartete mich im MAFi-Frank hat sich doch tatsächlich dazu hinreißen lassen weihnachtlich zu dekorieren. Auf der hinteren Ablage liegen Tannenzweige mit Schnee und Kugeln in transparent, silber, rot, gold und dazu 4 ganz tolle große Kerzen mit Lebkuchengeruch! Wahnsinn 😍 - zumal ich weiß, dass er das nur mir zu Liebe gemacht hat! Danke schön - du bist und bleibst mein Traummann!!!

Wir starten zügig aus Lissabon und kommen nachmittags in Melides an. Hier waren wir schonmal für ein paar Nächte gestanden. Das Wetter ist phantastisch. Sonne, 23 Grad und absolute Windstille. Wir nehmen den Willkommens-Haselnussring mit an den Stand und genießen unser Wiedersehen in vollen Zügen!!

Zwei ruhige Nächte und viele schöne Strandspaziergänge später geht es weiter. Wir verlassen das Fleckchen hier und erreichen einen Strandabschnitt in der Nähe von Rogil, genannt "Vale des Homens". Als wir auf den Parkplatz fahren ist lediglich ein anderer PKW da. Wir schmeißen alles für den Kaffeeklatsch in den Rucksack (d.h. im Klartext Denta Stix für Amy, Tee und selbstgebackenen Haselnussring für uns) und tapsen die gefühlt 1000 Stufen nach unten. Soll man gar nicht glauben aber mit so ner Erkältung fühlt man sich echt schlapp... Jedenfalls unten angekommen haben wir den menschenleeren Strand erkundet... Schön ist es wieder zusammen die MAF-Time zu genießen!!!

Eine Nacht unter dem Sternenhimmel reicht uns hier und wir wollen weiter an die Südküste fahren... Aber wir haben die Rechnung ohne unser liebes Navi gemacht! Anstelle uns quer durch das Land zu lotsen schickt sie uns an der Westküste entlang runter... Und somit können wir nicht widerstehen - Carrapateira wir kommen! Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der Praia do Bordeira mit zu unseren Lieblingsstränden gehört! Er ist auch der einzige, an dem wir schon zum dritten Mal stoppen... Um kurz vor 10 Uhr erreichen wir den Platz, raus aus dem Mobil und los geht's. Die Gezeiten spielen mit und wir können zwei Stunden komplett alleine an der Düne und dem Stand entlang laufen... Wir haben hier für uns ein kleines Stückchen Paradies gefunden. Nach einer kurzen Kaffee Pause starten wir an der Küste entlang zum nächsten Stand... One way auch mal eben knapp 7 Kilomter! Und das war dann auch schon wieder Tag 178 der MAF-Time...

Nach einem Rundumspaziergang über die Steilküste erreichen wir das Zentrum von Carrapateira. Dort zeigt sich mal wieder wie gutmütig Frank ist... Kurz vor dem Café in dem wir unseren obligatorischen zweiten Kaffee des Tages haben wollen wird Frank überholt. Links von ihm läuft eine kleine Göre vorbei, rechts von ihm ein Schäferhund... Und in der Mitte ist die Hundeleine. Es gibt jetzt zwei Optionen: entweder wird Frank von den Füßen geholt - oder aber nicht! Die Auflösung ist recht einfach... Die Leine spannt sich um seine Oberschenkel, das Mädel und der Hund werden ausgebremst und beide landen auf dem Allerwertesten! Beim Hund ist das noch recht unspektakulär-aber das Mädel liegt da und fängt an Zeter und Mordio zu schreien. Also heb ich sie auf, stell sie wieder auf ihre Füße und wir lassen sie zu der Horde an Frauen ins Café vorauslaufen. Dort angekommen lassen sich die Blicke als durchaus unfreundlich beschreiben... Frank geht rein, holt uns zwei Kaffee und bringt doch tatsächlich der kleinen Heulsuse auch noch Schokolade mit... Ich sag es ja immer: harte Schale - butterweicher Kern!

Ach ja - und auf einmal strahlen ihn auch (außer mir, die das ja immer macht) alle anderen Besucherinnen des Cafés an...

Nach einer letzten Runde zurück am Parkplatz machen wir uns weiter auf die Reise und kommen am Nachmittag am Praia da Marinha an. Gestärkt mit Linzer Törtchen und Lebkuchen klettern wir runter zum menschenleeren Strand und genießen den phantastischen Ausblick... Morgen wollen wir evtl die 12 Kilometer Küstentour laufen!

Und tatsächlich sind wir heute die 11,4 Kilometer vom Praia de Marinha bis zum Vale Centianes Beach an den Klippen entlang der Steilküste rauf und runter gelaufen. Es gab atemberaubende Felsformationen im Wasser, tolle Farben und einen eher unspektakulären Leuchtturm zu sehen. Gestärkt mit leckerer Dorade auf dem Heimweg im Restaurant o Pescador in Bengil haben wir den restlichen Nachmittag und Abend eher gemütlich mit lesen und faulenzen im MAFi verbracht!

Nach so einer tollen Wanderung fahren wir am späten Vormittag los Richtung Guia - dort treffen wir uns nochmal mit Heidi und Stefan, den Bekannten aus Melides. Die hatten inzwischen an der Südküste ein paar Tage verbracht. Nach einem netten Plausch mit Kaffee und Gebäck treten wir die Weiterfahrt in unterschiedliche Richtungen an... Unser Weg führt uns nach Falesia. Wir möchten gerne mal wieder unsere Batterien ganz voll laden und demnach für eine Nacht auf einen Platz mit Strom. Doch als wir den Platz endlich erreichen erwartet uns eine böse Überraschung! Der sehr unfreundliche Betreiber schüttelt bei unserer Einfahrt auf den Platz immerzu den Kopf und als wir die Scheibe runterstiegen blökt er uns an, dass wir hier nicht stehen könnten?!? Wir sehen uns etwas irritiert an und fragen warum, der Platz wäre doch nicht voll... Die Antwort hat uns dann kurzfristig sprachlos gemacht... Wir waren dem vnädigen Herren zu hoch und würden den Nachbarn die Sonne wegnehmen! Jetzt sei dazu aber noch gesagt, dass es bereits kurz vor 16 Uhr war, die liebe Sonne sich den ganzen Tag noch nicht hat blicken lassen und wir am anderen Morgen ja schon wieder weiter wollten...nach ein wenig hin und her hatte der Typ wohl verstanden dass er Quarsch erzählt und uns gnädigerweise dich erlaubt seinen Platz zu befahren... Als wir uns dann aber kurz ansehen ist für uns beide die Entscheidung schon gefallen: wo wir so unfreundlich begrüßt werden, da wollen wir nicht bleiben! Wir drehen eine Ehrenrunde über den Platz und fahren direkt weiter...neues Ziel wird der nicht schöne - aber mit Strom ausgestattete Platz - in Quarteira.

Am nächsten Morgen fahren wir mit voll geladener Batterie an den Ortsrand von Quarteira und bleiben dort zwei Nächte! Den ersten Tag laufen wir nach Westen, sehen uns den Yachthafen von Vilamoura an und am anderen Tag laufen wir am Strand entlang nach Vale de Lobo. Dort gibt es ganz hübsche Villen anzusehen!

Die eine oder andere würde uns doch tatsächlich ganz gut gefallen - aber 12 Millionen Euro gibt unser Konto komischerweise nicht her...

Inzwischen ist Tag 184 unserer MAF Time und wir genießen es noch wie am ersten Tag. Die Zeit verfliegt nur leider so unglaublich schnell - aber wir haben auch schon jede Menge Eindrücke gesammelt, tolle Plätze und Städte und Strände gesehen, ein paar Länder bereist, nette Menschen getroffen und nicht eine Minute war uns langweilig! Ich bin überzeugt davon, dass das auch so bleiben wird...

Der eine oder andere fragt uns ja schon mal ob wir uns auf so engem Raum mit der Zeit nicht auf die Nerven gehen. Klare Antwort: NEIN! Es ist für mich tatsächlich das schönste Geschenk der Welt mit meinem Traummann 24 Stunden Tag und Nacht zu verbringen...

Aber zurück zu unserer Tour. Nachdem wir den Strand von Quarteira verlassen haben brechen wir auf in Richtung Olhão. Dort findet ein Zigeunermarkt statt und wir parken etwas abseits und stürzen uns wagemutig ins Getümmel. Nach einer Weile haben wir dann aber auch wieder genug von den vielen Menschen und zuckeln weiter nach Fuseta. Dort gibt es einen riesig großen Strandparkplatz - der hat nur leider zwei Fehler: erstens ist er direkt neben einem Campingplatz (und das versuchen wir dann doch zu vermeiden, man will ja niemanden mit Absicht ärgern) und zweitens hat der Parkplatz ganz komische Schilder...  da steht drauf parking except Caravans... ob die wohl uns meinen könnten?! Scherz beiseite... wir machen also nur Kaffeepause am Strand, genießen das relativ schöne Wetter und beschließen dann auf den "Kuschel-Camping-Platz" nach Manta Rota zu fahren. Hintergrund ist, dass wir Wasser tanken müssen... und dort wissen wir, dass wir im Verhältnis gesehen Preis-Leistungstechnisch gut beraten sind...

Am Stellplatz angekommen finden wir auch einen Platz fürs MAFi und lassen den Tag ganz entspannt ausklingen.

Nachdem am nächsten Morgen der Tank randvoll mit frischem Wasser ist... und das dauert bei 700 Litern doch ein geraumes Weilchen - fahren wir nach Monte Gordo. Dort stellen wir das MAFi auf einem normalen Parkplatz ab und beschließen von hier aus nach Vila Real de Santo António zu laufen. Am Strand hin - Kaffee und Kuchen - und im Wald auf netten Wegen zurück. Herrlich. Aber langsam dämmert es und wir brauchen noch einen Schlafplatz. Beim Spazieren haben wir vor einem Hotel einen Strandparkplatz (total leer) gefunden... da wollen wir hin! Etwas planlos cruisen wir durch Monte Gordo - es ist grad Baustellenzeit in dem Ort und wir "verirren" uns fast in dem kleinen Kaff :-) Aber kurz vor dem Nervenzusammenbruch (ob vom Fahrer oder der Beifahrerin sei an der Stelle mal dahingestellt) finden wir die Zufahrt. Jipppiiii-Jeah... und der Platz gehört uns ganz allein!!!
Nach einer total ruhigen Nacht fahren wir ein paar Kilometer um bei Solvana und Shogun zu landen. Wir hatten uns vor zwei Tagen angemeldet und gefragt, ob wir sie nochmal besuchen dürfen. Vorsichtshalber haben wir auch Käsekuchen gebacken... Für den Notfall hilft das ja vielleicht als Bestechung?!? Wir freuen uns sehr die beiden zusammen mit ihren zwei Vierbeinern wiederzusehen und bei Kaffee und Kuchen wird geplauscht. Dann nutzen Frank und ich mit Amy die tolle Lage des Grundstücks und machen den "gewohnten" Spaziergang. Der ist total schön und idyllisch, geht rauf und runter... man muss nur an einer kleinen Stelle aufpassen - der britische Nachbar übt von seinem Grundstück aus über den Feldweg seinen Abschlag und wenn man Glück oder Pech hat, dann landen um einen herum die Golfbälle...

Uns passiert aber nichts und wir kommen nach dem Spaziergang wohlbehalten wieder am MAFi an... Abends kocht Frank für uns vier ein leckeres Curry und bei ein, zwei... Fläschchen Rotwein verbringen wir einen tollen Abend in entspannter Atmosphäre.

Am nächsten Tag lockt uns nochmal der Spaziergang "drum-herum" und dann ist es auch schon an der Zeit uns zu verabschieden. Leider... aber wir wollen tatsächlich den Sprung über die Grenze von Portugal nach Spanien wagen... mal sehen ob es gelingt!

Martina & Amy & Frank (MAF)                               

Tel:  +49 172 4222589

e-Mail: maf-mobil@gmx.de